Historisches Karussell

Historisches Karussell


In einem frühen Reisebericht ist zu lesen, dass im Jahre 1620 im heutigen Bulgarien ein von Menschenkraft angetriebenes Karussell zu bestaunen war: „Es besteht aus einem großen Wagenrad, an dessen äußerer Seite kleine Sitze befestigt sind, worauf die Kinder ihren Platz einnehmen. Dann wird das Rad in Bewegung versetzt, und sie kreisen in horizontaler Richtung herum.“ Hervorgegangen ist das Karussell vermutlich aus den mittelalterlichen Ringstechen, wo die Ritter um das Karussell angeordnete Ringe mit ihrer Lanze durchstechen mussten. Dieses Ringstechen wurde allmählich auch für die Hofdamen umgewandelt. Dann entstanden frühe Karussells, auf denen sich Holzpferde befanden, die bald auch Auf- und Abbewegungen machen konnten.

Noch im 19. Jahrhundert war in den Dörfern im Landkreis Friedberg ein alter Brauch lebendig, der sogenannte „Trieb“ am Kirchweihfest. Auf einer Wagenachse im Boden wurde ein Rad aufgesteckt. Darüber kam eine Leiter, die man wie ein Karussell drehen konnte.

Auf dem Friedberger Altstadtfest wird ein von Menschenkraft angetriebenes Karussell gezeigt, das immer große Belustigung hervorruft. Mitglieder des Alpenvereins Friedberg und des BC Rinnenthal drehen dabei das Karussell zur großen Gaudi der Zuschauer und der Daraufsitzenden bis zur schnellen Fahrt. 


Gabriele und Dr. Hubert Raab, Historische Berater des Altstadtfestes "Friedberger Zeit"

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