Kirchenchor St. Jakob und Collegium musicum

Kirchenchor St. Jakob und Collegium musicum St. Jakob


Der Kirchenchor und das Collegium musicum St. Jakob gestalten die Festgottesdienste in unserer Pfarrei St. Jakob. Chor und Orchester haben eine lange Tradition. Schriftliche Überlieferungen von beiden sind vor 1800 sehr spärlich, da sie in vergangenen Zeiten wie heute nicht dotiert wurden und somit keine Rechnungen vorhanden sind. Kirchenmusik gab es in Friedberg seit es Lehrer gab. Sie musizierten „freiwillig“, d.h. „um Gottes Lohn“ und ohne Bezahlung. Otto Klieber berichtet von Stadtkammerrechnungen 1681und 1699, dass sich in der südwestlichen Ecke des Kirchplatzes „oberhalb der Freibank die Cantors- oder Corregentenherberge“ befand. Als Besoldung erhielt der Cantor und Chorregent die freie Wohnung und jährlich 30 fl (=Gulden). Klieber erwähnt weiter von einem Ratsprotokoll vom 20. 6. und 5. 7. 1598, dass dem Cantor- und Chorregenten jährlich 2 Klafter Holz und 2 – 4 Schober Holz zustanden.

Diese Besoldungen waren kaum „nennenswert“, so dass sich der Chorregent mit „Geigenspiel bei Hochzeiten, Dingeltägen und sonstigen Gelegenheiten“ weiterhelfen musste, wie von Simon Hörmann (R.P. 8.6.1686) berichtet wird, der auch deutscher Schulmeister vom 8.6.1666 bis 22.2. 1687 war. Klieber nennt von weiteren Cantoren Namen und Daten: Johann Weickhel (20.6.1598 – 5.7.1598), Simon Lechner (3.10.1598), Johannes Kraft (2.7.1601 – 10.5.1603), Magnus Westermeier (3.6.1606), Nikolaus Wild (8.9.1607), Paulus Blümel (2.12.1606), Benedikt Stadele (12.7.1608), Martin Sperrle (19.6.1688, 1699, 1704), Leopold Steinhard (1728). Er berichtet noch vom deutschen Schulmeister (14.2.1868 – 1877) August Leitner, der 1848 zur „Beförderung der Kirchenmusik“ den „St. Caecilienzweigverein Friedberg“ gründete. Im Gemeindeboten vom 23. April 1924 (Heimatverein Friedberg online) ist das qualitätvolle Musizieren des Kirchenchores auf hohem Niveau festgehalten: „Was Opferwille und einträchtiges Zusammenwirken vermag, das haben die Friedberger zu allen Zeiten bewiesen. D

er Kirchenchor St. Jakob und das Collegium musicum St. Jakob singen und spielen seit dem 1. Stadtfest 1989, wie die Sänger und Musiker Jahrhunderte zuvor, ehrenamtlich, aber auf hohem Niveau und mit großer Freude. Zum 13. Stadtfest führen sie am Dinzeltag, dem 1. Stadtfestsonntag am 6. Juli 2025, die Kleine Orgelsolomesse von Joseph Haydn und zur Festmesse „Herzog Ludwig Semmelspende“, dem 2. Stadtfestsonntag am 13. Juli 2025, die Spatzenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart unter Leitung von Monika Trinkl-Peters auf.

Seit dem 13. Stadtfest (2025) haben der Kirchenchor und das Collegium musicum eine eigene gemeinsame Zunftstange mit ihrer Patronin, der hl. Cäcilia.

Gabriele und Dr. Hubert Raab, Historische Berater

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