Kinderspiele

Kinderspiele

Kinder haben zu allen Zeiten gespielt. Pieter Bruegel hat in seinem 1560 entstandenen Gemälde 91 verschiedene Kinderspiele dargestellt. Einige dieser historischen Spiele können Kinder im Archivhof beim Schützenkranz Wulfertshausen während des Festes spielen: Kanonenschießen mit kleinen Holzkugeln, Steinschleuderschießen, Mäusespiel und Kegeln. Im Schulhof können Kinder das Bogenschießen ausprobieren. In den Archivalien zur Stadtgeschichte ist von Kinderspielen nichts zu finden. Doch durften die Kinder im Friedberg des 18. Jahrhunderts bestimmt auch spielen. Da die Stadt geprägt war von Bauern- und Handerwerkerfamilien, mussten die Kinder schon früh bei der Feldarbeit, im Haushalt und in der Werkstatt mitarbeiten. Doch Arbeit und Spiel waren oft eng miteinander verbunden. Bei den Kinderaktionen zum Dinzeltag haben die Kinder Gelegenheit, die verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten kennenzulernen und auszuprobieren. Bei den Maurern können sie mit Steinen und Mörtel umgehen, bei der Schmiede von Federal Mogul Hufeisen schmieden, am Stand des Dachdeckers Dachplatten gestalten, bei den beiden Steinmetzen mit Hammer und Meißel Steine bearbeiten, bei den Kaminkehrern im Schornstein klettern, bei den Schreinern und Spenglern mit Holz umgehen, Seifenmachen bei den Badern, Wappen punzieren bei der Goldschmiede Werner, Kerzenziehen bei den Imkern u.s.w. Nicht zu vergessen ist der Streichelzoo bei der Wittelsbacher Bauernschänke.

Die Kinder der wohlhabenderen Familien der Brauer, Goldschmiede und Uhrmacher hatten wahrscheinlich mehr Zeit zum Spielen und vielleicht auch Zugang zu Spielsachen wie Kreisel, Puppen, Schaukelpferden oder Brettspielen. Mannigfaltige Spiele werden extra für Kinder angeboten am Eisenberg bei der Spielenden Zunft aus Ottmaring, in der Bauernbräustraße 97 bei Titobria Kinderspiele und bei der Still-, Wickel und Kinderstube.

 




Gabriele und Dr. Hubert Raab, historische Berater