Knopfmanufaktur
Zur „Friedberger Zeit“ ist am Drechslerstand die Herstellung eines Knopfes zu sehen. Die Knopfmacherin und der Drechsler arbeiten seit 2019 in der Knopfmanufaktur Hand in Hand. Dem „Verein Freunde des historischen Brauchtums“ ist es wichtig, das alte, wenig bekannte Handwerk des Knopfmachers zu zeigen. Deshalb hat er dieses Projekt ins Leben gerufen.
Im Jahre 1710 wurde in Augsburg das Zunfthandwerk der Knopfmacher gegründet. In Friedberg gab es im Jahre 1789 einen Knopfmacher gemäß einem Seelenschrieb im Pfarrarchiv.
Das Knopfmacherhandwerk war ein ehrbarer Beruf und wurde in 5 bis 7 Jahren erlernt.
„Man wanderte wie gewöhnlich und machte zum Meisterstück ein Dutzend seidener oder ebenso viel reiche Knöpfe nach einem schweren Muster.“ Ein Knopfmacher arbeitete entweder zum Verkauf oder nach Bestellung und hatte die Erlaubnis mit kurzer Ware zu handeln.

Der Drechsler leistet für die Anfertigung von Knöpfen die Vorarbeit und drechselt hölzerne Knopfformen als Grundlage für die Knopfmacher.

Im Anschluß verschönern die Knopfmacher kunstvoll die Holzrohlinge mittels „Flichten“ von Garnen. Es ist darauf zu achten, daß die Farbe des Gewandes, „worauf die Knöpfe kommen sollen“, mit ihnen übereinstimmen.


MDZ Seiler,Georg Friedrich; Kurze Beschreibung der Künste und Handwerk Bay. Staatsbibliothek München Techn.23